Eine Welt für sich

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Eine Welt für sich

Eine Welt für sich

Glück

Es war der Sommer, in dem meine Tochter ein Teenager wurde. Es war außerdem der Sommer, der zum heißesten in der deutschen Messgeschichte erklärt wurde. Und es war das Jahr in dem  "Die Grünen" bei den Europawahlen in vielen Ländern deutliche Stimmzuwächse verzeichnen konnten. Es war Greta Thunbergs Jahr. Mit einem Frühjahr praktisch ohne Regen.

Und so hatte ich mich entschlossen, mit meiner Tochter die Region zu durchstreifen, die unsere Heimat ist. Kein zartgekörnter Sand mit weißen Muscheln und einem Meer, dass sich unter den Horizont spannt. Keine heftige Brandung, die sich an Felsen bricht, mit spritzender Gischt. Kein fremder Duft. Statt dessen weniger Co2 Emisson. Und der Versuch, wie ein Tourist zu blicken, mit unvereingenommenen, mit offenem, mit erwartungsfrohem Blick. Und so fand ich einen kleinen Campingplatz am Edersee.

Es gibt diesen Moment, den Eltern kennen, den Moment, wenn hinter dem Babygesicht das Kleinkind-Gesicht durchzuschimmern beginnt. Wenn in dem Kleinkind-Gesicht das Kind durchscheint und wenn – gleich einer Bildstörung – der Teenager aufflackert. Es sind zunächst nur undeutliche Spuren, die diese Verpuppung im Alltag hinterlässt, nur ein veränderte Schwingung, ein anderer Blick, vielleicht andere Worte. Diese anderen Worte, diese andere Schwingung, dieses neue Gesicht traf mich am Edersee.

Wir wohnten für eine Woche in einem Wohnwagen, der auf einem weitläufigen Feld stand und betrat man ihn, reiste man zurück in die 70er Jahre. Praktisch das gesamte Interior mit eingebauten Regalen aus Echtholz war erhalten und ebenso die groben Leinenvorhänge mit braunen Blumenprints. Den kleinen Tisch zierte ein Häkelset, an der Türe flatterten bunte Plastikstreifen. Vom Wohnwagenfenster aus bildeten die friedlich grasenden Pferde und Kühe eine geeignete Mediationsvorlage. Die Ausläufe des Hangs, auf dem der Wagen stand, mündeten in den Edersee. Dort schaukelten Kunst-Schwäne entspannt auf dem gekräuselten Wasser des Sees, Tretboote, die ausgeliehen werden konnten für eine kleine Tour. Oberhalb des Hangs standen zwei Tiny Houses, die den Trend nach alternativen Wohnformen spiegelten, den es in Deutschland nun seit wenigen Jahren gibt.

 

 

Neben den Zeltplätzen für Feriengästen gab es auch Dauerplätze auf dem Campingplatz, für Menschen, die sich dort ihre Existenz eingerichtet hatten. Beinah alle hatten Satellitenschüsseln auf ihre Wagen oder Zelten montiert. Viele hatten Hunde, die sich abends trafen und gemeinsam auf dem Gelände herumstromerten. Einige hatten vor ihren Zelten Blumen angepflanzt, andere eine Art Außen-Bar errichtet mit einer Kissenlandschaft, ganz so, wie man das von den Strandbars und Beachclubs aus den Großstädten kennt. Unweit von uns wohnte ein älteres Eheaar in ihrem großen Plastik-Zelt, das mich entfernt an ein altes Fachwerkhaus erinnerte. Es war vollausgestattet mit einer Küche.

"Eine Welt für sich", so habe ich diese Serie genannt und so vielschichtig wie dieser Titel ist, war der Symbolgehalt, war unsere Zeit am Edersee:  Der Campingplatz mit wundersamen Pferden, Kunst-Schwänen, mein nostalgischer Caravan und die Tiny Houses waren ganz sicher eine Welt für sich; in Summe eine perfekte Kulisse für unbeschwerte Ferien. In dieser Welt gibt es kein Bienen- und Insektensterben, gibt es keine Massentierhaltung, keine Tiertransporte und keinen Bolzenschuss. Die Hühner, die fröhlich gackernd umherlaufen, leben ewig und die Eier, die sie legen, legen sie sowieso. Die Katzen heißen Tom, die Mäuse sind Jerrys. Heimat bleibt Heimat und sie manifestiert sich auch in den Gebäuden. In den Strassen, durch die wir blind Nachhause finden. In einer Zeitlosigkeit. Niemand stirbt. Und niemand wird verlassen.

Vor dieser Kulisse, im Sommer, am Edersee, suchte meine Tochter nach sich und ich sah zu; interessiert. Nachdenklich. Vor dieser Kulisse, im Sommer, am Edersee, dachte ich an meinen Vater, dachte ich an meine Mutter. Dachte ich, dass wir alle Welten sind für sich. Und fragte mich, was werden wird. Dachte ich, dass Veränderung Angst macht. Dachte, dass aber doch nur Platz für Neues entstehen kann, wenn das Alte weicht.

 

 

Es war der Sommer, in dem meine Tochter ein Teenager wurde. Es war außerdem der Sommer, der zum heißesten in der deutschen Messgeschichte erklärt wurde. Und es war das Jahr in dem die "Die Grünen" bei den Europawahlen in vielen Ländern deutliche Stimmzuwächse verzeichnen konnten. Es war Greta Thunbergs Jahr. Mit einem Frühjahr praktisch ohne Regen.

Und so hatte mich entschlossen, mit meiner Tochter die Region zu durchstreifen, die unsere Heimat ist. Kein zartgekörnter Sandstrand mit weißen Muscheln und einem Meer, das sich glucksend hin und her wiegt. Keine heftige Brandung mit spritzender Gischt. Kein fremder Duft. Statt dessen weniger Co2 Emisson. Und der Versuch, wie ein Tourist zu blicken, mit unvereingenommenen, mit offenem, mit erwartungsfrohem Blick. Und so fand ich einen kleinen Campingplatz am Edersee.

Es gibt diesen Moment, den Eltern kennen, der Moment, wenn sich über hinter dem Babygesicht das KLeinkind-Gesicht durchzuschimmern beginnt. Wenn in dem Kleinkindgesicht das Kind durchscheint und wenn – gleich einer Bildstörung – der Teenager anfängt aufblitzt. Es sind zunächst nur undeutliche Spuren, die diese Verpuppung im Alltag hinterlässt, nur ein veränderte Schwingung,ein anderer Blick, vielleicht andere Worte. Diese anderen Worte, diese andere Schwingung, dieses neue Gesicht traf mich am Edersee.

Wir wohnten für eine Woche in einem Wohnwagen, der auf einem weitläufigen Feld stand und betrat man ihn, reiste man zurück in die 70er Jahre. Praktisch das gesamte Interior mit eingebauten Regalen aus Echtholz war erhalten und ebenso die groben Leinenvorhänge mit braunen Blumenprints. Den kleinen Tisch zierte ein Häkelset, an der Türe flatterten bunte Plastikstreifen. Vom Wohnwagenfenster aus bildeten die friedlich grasenden Pferde und Kühe eine geeignete Mediationsvorlage. Die Ausläufe des Hangs, auf dem der Wagen stand, mündeten in den Edersee. Dort schaukelten Kunst-Schwäne entspannt auf dem gekräuselten Wasser des Sees, Tretboote, die ausgeliehen werden konnten für eine kleine Tour. Oberhalb des Hangs standen zwei Tiny Houses, den Trend nach alternativen Wohnformen spiegeln, den es in Deutschland nun seit wenigen Jahren gibt.

Neben den Zeltplätzen für Feriengästen gab es auch Dauerplätze auf dem Campingplatz, für Menschen, die sich dort ihre Existenz eingerichtet hatten. Beinah alle hatten Satellitenschüsseln auf ihre Wagen oder Zelten montiert. Viele hatten Hunde, die sich abends trafen und gemeinsam auf dem Gelände herumstromerten. Einige hatten vor ihren Zelten Blumen angepflanzt, andere eine Art Außen-Bar errichtet mit Kissenlandschaft, ganz so, wie man das von den Strandbars und Beachclubs aus den Großstädten kennt. Unweit von uns wohnte ein älteres Eheaar in ihrem großen Plastik-Zelt, das mich entfernt an ein altes Fachwerkhaus erinnerte. Es war vollausgestattet mit einer Küche.

"Eine Welt für sich", so habe ich diese Serie genannt und so vielschichtig wie dieser Titel ist, war der Symbolgehalt, war unsere Zeit am Edersee:  Der Campingplatz mit wundersamen Pferden, Kunst-Schwänen, mein nostalgischer Caravan und die Tiny Houses waren ganz sicher eine Welt für sich; in Summe eine perfekte Kulisse für unbeschwerte Ferien. In dieser Welt gibt es kein Bienen- und Insektensterben, gibt es keine Massentierhaltung, keine Tiertransporte und keinen Bolzenschuss. Die Hühner, die fröhlich gackernd umherlaufen, leben ewig und die Eier, die sie legen, legen sie sowieso. Die Katzen heißen Tom, die Mäuse sind Jerrys. Heimat bleibt Heimat und sie manifestiert sich auch in den Gebäuden, in denen wir leben. In den Strassen, durch die wir blind Nachhause finden. In einer Zeitlosigeit. Niemand stirbt. Und niemand wird verlassen.

Vor dieser Kulisse, im Sommer, am Edersee, suchte meine Tochter nach sich und ich sah zu; interessiert. Nachdenklich. Vor dieser Kulisse, im Sommer, am Edersee, dachte ich an meinen Vater, dachte ich an meine Mutter. Dachte ich, dass wir alle Welten sind für sich. Und fragte mich, was werden wird. Dachte ich, dass Veränderung Angst macht. Dachte ich, dass aber doch nur Platz für Neues und Neue entstehen kann, wenn das Alte weicht. Und dann war ich elend dankbar für diese geschönte Welt.

 

 

Es war der Sommer, in dem meine Tochter ein Teenager wurde. Es war außerdem der Sommer, der zum heißesten in der deutschen Messgeschichte erklärt wurde. Und es war das Jahr in dem die "Die Grünen" bei den Europawahlen in vielen Ländern deutliche Stimmzuwächse verzeichnen konnten. Es war Greta Thunbergs Jahr. Mit einem Frühjahr praktisch ohne Regen.

Und so hatte mich entschlossen, mit meiner Tochter die Region zu durchstreifen, die unsere Heimat ist. Kein zartgekörnter Sandstrand mit weißen Muscheln und einem Meer, das sich glucksend hin und her wiegt. Keine heftige Brandung mit spritzender Gischt. Kein fremder Duft. Statt dessen weniger Co2 Emisson. Und der Versuch, wie ein Tourist zu blicken, mit unvereingenommenen, mit offenem, mit erwartungsfrohem Blick. Und so fand ich einen kleinen Campingplatz am Edersee.

Es gibt diesen Moment, den Eltern kennen, der Moment, wenn sich über hinter dem Babygesicht das KLeinkind-Gesicht durchzuschimmern beginnt. Wenn in dem Kleinkindgesicht das Kind durchscheint und wenn – gleich einer Bildstörung – der Teenager anfängt aufblitzt. Es sind zunächst nur undeutliche Spuren, die diese Verpuppung im Alltag hinterlässt, nur ein veränderte Schwingung,ein anderer Blick, vielleicht andere Worte. Diese anderen Worte, diese andere Schwingung, dieses neue Gesicht traf mich am Edersee.

Wir wohnten für eine Woche in einem Wohnwagen, der auf einem weitläufigen Feld stand und betrat man ihn, reiste man zurück in die 70er Jahre. Praktisch das gesamte Interior mit eingebauten Regalen aus Echtholz war erhalten und ebenso die groben Leinenvorhänge mit braunen Blumenprints. Den kleinen Tisch zierte ein Häkelset, an der Türe flatterten bunte Plastikstreifen. Vom Wohnwagenfenster aus bildeten die friedlich grasenden Pferde und Kühe eine geeignete Mediationsvorlage. Die Ausläufe des Hangs, auf dem der Wagen stand, mündeten in den Edersee. Dort schaukelten Kunst-Schwäne entspannt auf dem gekräuselten Wasser des Sees, Tretboote, die ausgeliehen werden konnten für eine kleine Tour. Oberhalb des Hangs standen zwei Tiny Houses, den Trend nach alternativen Wohnformen spiegeln, den es in Deutschland nun seit wenigen Jahren gibt.

Neben den Zeltplätzen für Feriengästen gab es auch Dauerplätze auf dem Campingplatz, für Menschen, die sich dort ihre Existenz eingerichtet hatten. Beinah alle hatten Satellitenschüsseln auf ihre Wagen oder Zelten montiert. Viele hatten Hunde, die sich abends trafen und gemeinsam auf dem Gelände herumstromerten. Einige hatten vor ihren Zelten Blumen angepflanzt, andere eine Art Außen-Bar errichtet mit Kissenlandschaft, ganz so, wie man das von den Strandbars und Beachclubs aus den Großstädten kennt. Unweit von uns wohnte ein älteres Eheaar in ihrem großen Plastik-Zelt, das mich entfernt an ein altes Fachwerkhaus erinnerte. Es war vollausgestattet mit einer Küche.

"Eine Welt für sich", so habe ich diese Serie genannt und so vielschichtig wie dieser Titel ist, war der Symbolgehalt, war unsere Zeit am Edersee:  Der Campingplatz mit wundersamen Pferden, Kunst-Schwänen, mein nostalgischer Caravan und die Tiny Houses waren ganz sicher eine Welt für sich; in Summe eine perfekte Kulisse für unbeschwerte Ferien. In dieser Welt gibt es kein Bienen- und Insektensterben, gibt es keine Massentierhaltung, keine Tiertransporte und keinen Bolzenschuss. Die Hühner, die fröhlich gackernd umherlaufen, leben ewig und die Eier, die sie legen, legen sie sowieso. Die Katzen heißen Tom, die Mäuse sind Jerrys. Heimat bleibt Heimat und sie manifestiert sich auch in den Gebäuden, in denen wir leben. In den Strassen, durch die wir blind Nachhause finden. In einer Zeitlosigeit. Niemand stirbt. Und niemand wird verlassen.

Vor dieser Kulisse, im Sommer, am Edersee, suchte meine Tochter nach sich und ich sah zu; interessiert. Nachdenklich. Vor dieser Kulisse, im Sommer, am Edersee, dachte ich an meinen Vater, dachte ich an meine Mutter. Dachte ich, dass wir alle Welten sind für sich. Und fragte mich, was werden wird. Dachte ich, dass Veränderung Angst macht. Dachte ich, dass aber doch nur Platz für Neues und Neue entstehen kann, wenn das Alte weicht. Und dann war ich elend dankbar für diese geschönte Welt.

 

 

Ein Mädchen steht auf einer Wiese
Eine Welt für sich
Vergänglichkeit
Ein Hund versteckt sich hinter einem Baum
Zuhause ist Irgendwo